Wer neutral ist, ist offenbar gegen Europa.

Vor allem aus Deutschland wächst der Druck auf die Neutralität der Schweiz.

«Die Schweiz muss sich entscheiden, wo sie steht. Neutralität ist keine Option, wenn es um die Verteidigung unserer Freiheit geht», so der deutsche CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter in einem Interview in der Sonntagszeitung.

Ein Prozent des BIP für die Rüstung, wie es die Schweiz geplant hat, sei «eindeutig ein Witz in dieser ernsten Lage», sagte er.

Wenig Geschichtsverständnis zeigt auch Falko Drossmann, ein führender Vereteidigungspolitiker der SPD: «Die Schweiz liegt im Herzen Europas und konnte sich stets einen hohen Grad an Neutralität bewahren, weil sie sich militärisch von einer starken Nato und wirtschaftlich einer starken EU geschützt wusste.»

Mit Verlaub: die Neutralität der Schweiz ist seit dem Wiener Kongress völkerrechtlich verankert und damit rund dreimal so alt wie die Nato und die EU (bzw. ihr Vorläufer, die Montanunion). Und sie hat der Schweiz in drei Kriegen, die z.T. von Deutschland ausgelöst wurden überlebt.

Nicht umsonst gibt seit kurzem auch in Deutschland eine Neutralitätsbewegung, untertützt von Eugen Drewermann, Ulrike Guerot oder dem Ex-General Günther Greindl: deutschlandneutral.de

Sonntagszeitung: «Das ist ein Witz»: Deutsche attackieren Schweizer Mini-Aufrüstung und Neutralität. 9.3.2025

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